Reagan

Reagan
Reagan
 
['regən], Ronald Wilson, 40. Präsident der USA (1981-89), * Tampico (Illinois) 6. 2. 1911; zunächst Radioreporter, ab 1937 Filmschauspieler (Mitwirkung an mehr als 50 Filmen); 1947-52 und 1959/60 Präsident der Gewerkschaft der Filmschaffenden (Screen Actors Guild). 1962 trat Reagan in die Republikanische Partei ein und machte sich bald als streng konservativer Politiker einen Namen. 1967-75 war er Gouverneur von Kalifornien. 1980 erstmals zum Präsidenten der USA gewählt (als bis dahin ältester Amerikaner in diesem Amt ab 20. 1. 1981), überstand am 30. 3. 1981 ein Attentat und wurde 1984 mit großer Mehrheit wieder gewählt.
 
Sein politisches Programm erstrebte die Erneuerung der internationalen Führungsposition der USA v. a. im wirtschaftlichen und militärischen Bereich sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins der amerikanischen Bevölkerung. Reagan versuchte durch drastische Einsparungen v. a. im Sozialbereich und gleichzeitige Steuersenkungen die Wirtschaft zu beleben (Reaganomics). Gleichzeitig wurden auf Reagans Betreiben hin die Rüstungsausgaben stark erhöht. Die von Reagan mit viel propagandistischem Aufwand initiierte Antidrogenkampagne (»War on drugs«) blieb wegen fehlender Finanzmittel unwirksam. Seine Außenpolitik war geprägt von starkem Antikommunismus, traditioneller Sicherheitspolitik (NATO-Doppelbeschluss) und der Entwicklung visionärer Verteidigungskonzepte (SDI). Dennoch wurden 1985 unter dem Eindruck eines allmählichen Wandels in der Sowjetunion (v. a. seit dem Amtsantritt M. S. Gorbatschows), eines damit einhergehenden Meinungsumschwungs in der amerikanischen Bevölkerung und unter dem Einfluss der Westeuropäer die Verhandlungen über Mittelstreckenraketen in Europa wieder aufgenommen, die schließlich zum Abschluss des INF-Vertrags (1987) führten. Reagans Lateinamerikapolitik zielte auf Eindämmung beziehungsweise Umsturz linksgerichteter Regierungen (z. B. durch Unterstützung der Contra-Bewegung in Nicaragua) und gewährte gleichzeitig amerikafreundlichen Regierungen Hilfe, ungeachtet der von diesen zum Teil begangenen Menschenrechtsverletzungen (z. B. El Salvador). Militäraktionen wie z. B. gegen die Karibikinsel Grenada (Invasion 1983) dienten Reagan zur Demonstration der militärischen Macht der USA. Die Iran-Contra-Affäre ab 1986, die Reagans Nicaraguapolitik stark kompromittierte, erschütterte seine Glaubwürdigkeit und führte zu verstärkter Kritik an seinem Führungsstil; dennoch genoss Reagan weiterhin große Popularität; schrieb »American life« (1990; deutsch »Erinnerungen. Ein amerikanisches Leben«).
 
 
Die Ära R., hg. v. H. Wasser (1988);
 
Rekonstruktion amerikan. Stärke, hg. v. H. Haftendorn u. a. (1988);
 G. Wills: R.'s America (London 1988);
 
The R. years, hg. v. J. Hogan (Manchester 1990);
 M. Schaller: Reckoning with R. America and its president in the 1980s (New York 21994).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Ost-West-Konflikt: Die politischen Konzepte der USA
 
atomares Patt: Wechselseitige Abschreckung
 

Universal-Lexikon. 2012.

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